Die Effizienz einer Wärmepumpe

Der Coefficient of Performance (COP) ist eine zentrale Kennzahl bei Großwärmepumpen, die die Effizienz der Anlage beschreibt. Er gibt das Verhältnis von nutzbarer Heizleistung ($Q_{\text{h}}$) zu eingesetzter elektrischer Antriebsleistung ($P_{\text{el}}$) an.

$$COP = \frac{Q_{\text{h}}}{P_{\text{el}}}$$

Demnach wird beispielsweise bei einem COP von 3 das Dreifache der aufgewendeten Antriebsleistung als nutzbare Wärmeleistung bereitgestellt.

COP-Rechner

Der COP-Rechner hilft Ihnen die Effizienz einer Großwärmepumpe für Ihren Anwendungsfall abzuschätzen.

Eingabewerte Diese beiden Werte werden verwendet, um über den Carnot-COP, der eine allgemeine Schätzung der Effizienz bietet, den COP zu berechnen.
Geben Sie hier die Temperatur der Wärmequelle (z. B. Außenluft, Abwärme, Gewässer) ein.
Geben Sie die Temperatur des Kreislaufs ein, der die Wärme aufnimmt (z. B. Heizsystem oder Fernwärme).

Optionale Eingabewerte für eine genauere Berechnung: Wenn Sie diese zusätzlichen Werte angeben, wird der COP über den Lorenz-COP berechnet, der eine genauere Bestimmung der Effizienz ermöglicht.
Temperatur am Verdampferausgang (nur für Lorenz COP erforderlich).
Rücklauftemperatur der Wärmesenke (nur für Lorenz COP erforderlich).

Wirtschaftliche Eingabewerte: Diese Werte sind notwendig, um die wirtschaftliche Effizienz der Wärmepumpe abzuschätzen und den Kostenvorteil im Vergleich zu fossilen Brennstoffen zu berechnen.
Preis fürs Heizen mit fossilen Brennstoffen in Cent pro kWh.
Preis für Strom in Cent pro kWh.
Die Abbildung zeigt den COP in Abhängigkeit vom Temperaturhub für am Markt vertretene Modelle von Großwärmepumpen. Der Temperaturhub hat einen maßgeblichen Einfluss auf die Effizienz der Wärmepumpe.
COP und Temperaturhub für am Markt vertretene Modelle von Großwärmepumpen, Fraunhofer IEG basierend auf Annex 58. © Fraunhofer IEG 2024

Großwärmepumpen sind besonders effizient, wenn sie in einem optimalen Temperaturbereich arbeiten. Der COP wird stark von der Temperaturdifferenz zwischen der Wärmequelle (z.B. Geothermie, Abwärme oder Umgebungsluft) und dem Heizsystem (z.B. Fernwärmenetz oder Prozesswärme) beeinflusst. Je geringer diese Differenz ist, desto höher fällt der COP aus.

Zudem hängt die Effizienz vom Betriebsverhalten ab, sodass ein Betrieb nahe des Auslegungspunkts angestrebt werden sollte. Um einen möglichst hohen COP zu erreichen, ist es daher wichtig, die Wärmepumpe so auszulegen, dass sie optimal zu den gegebenen Bedingungen von Wärmequelle und -senke passt. Dabei spielen die Wahl der Verdichtertechnologie, das verwendete Kältemittel und die Kreislaufverschaltungen eine entscheidende Rolle. Um die tatsächliche Effizienz unter realen Betriebsbedingungen zu bewerten, wird zusätzlich die Jahresarbeitszahl (JAZ) als praxisnahe Kenngröße verwendet. Sie gibt den über ein Jahr gemittelten COP wieder.

Bestimmung des COPs

Für eine Abschätzung des COP reichen Informationen über die Temperaturniveaus von Quelle und Senke aus. Es gibt zwei gängige Ansetze für die Bestimmung des COP:

Der theoretisch maximal mögliche Wirkungsgrad einer Wärmepumpe ergibt sich aus dem Verhältnis der Senkentemperatur TS zum Temperaturhub $\Delta_{\text{Hub}}$ zwischen Quelle und Senke. Dieser wird als Carnot-COP bezeichnet:

$$COP_{\text{Carnot}} = \frac{T_S}{\Delta T_{\text{Hub}}}$$

Alternativ lässt sich der COP über den Lorenz-Ansatz bestimmen. Hierbei werden die senken- und quellenseitig Temperaturänderungen in den Wärmeübertragern berücksichtigt, was eine genauere Exergieanalyse ermöglicht. Auf Basis der mittleren Temperaturen $T_{i,m}$, die sich jeweils aus den Vor- und Rücklauftemperaturen ergeben, lässt sich der Lorenz-COP wie folgt berechnen:

\(COP_{\text{Lorenz}} = \frac{T_{S,m}}{T_{S,m} - T_{Q,m}}, \text{ mit } T_{i,m} = \frac{T_{i,\text{ein}} - T_{i,\text{aus}}}{\ln\left(\frac{T_{i,\text{ein}}}{T_{i,\text{aus}}}\right)}\)

Die Verluste, die bei einer realen Wärmepumpe auftreten, werden durch den Gütegrad \(\eta\) erfasst. Daraus ergibt sich die tatsächliche Leistungszahl \(COP = \eta \cdot COP_{\text{Carnot}} \text{ bzw. } COP = \eta \cdot COP_{\text{Lorenz}}\). Die meisten Großwärmepumpen auf dem Markt haben Gütegrade von 40 % bis 60 %, wobei Systeme mit offenen Stufen tendenziell höhere Gütegrade aufweisen.

Die Abbildung (links) zeigt den COP in Abhängigkeit vom Temperaturhub für unterschiedliche Gütegrade bei einer Senkentemperatur von 120 °C ausgehend vom Carnot-COP. Je kleiner der Temperaturhub, desto größer der COP. In der Abbildung (rechts) wird der COP und Gütegrad für am Markt vertretene Modelle von Großwärmepumpen dargestellt, wobei Systeme mit MVR (Mechanische Dampfrekompression) tendenziell höhere COPs aufweisen als geschlossene Systeme.
Links: COP und Temperaturhub für unterschiedliche Gütegrade; rechts: COP und Gütegrad für am Markt vertretene Modelle von Großwärmepumpen, Fraunhofer IEG basierend auf Annex 58. © Fraunhofer IEG 2024